Haushaltsplan der Verbandsgemeinde Bad Breisig für das Jahr 2026 einstimmig beschlossen

Bad Breisig. Der Verbandsgemeinderat Bad Breisig hat in seiner Sitzung am 4. Dezember 2025 einstimmig die Haushaltssatzung samt Haushaltsplan der Verbandsgemeinde Bad Breisig für das Jahr 2026 beschlossen. Bürgermeister Marcel Caspers stellte in seiner Haushaltsrede die finanzielle Ausgangslage, die wichtigsten Investitionsschwerpunkte und die strategische Ausrichtung der Verbandsgemeinde vor. Ergänzend traf der Rat zudem mehrere Entscheidungen zu den Gebühren und Wirtschaftsplänen des Abwasser- und Wasserwerks – ebenfalls sämtlich einstimmig.

 Trotz eines geplanten Jahresfehlbetrags von rund 1,1 Mio. Euro im Ergebnishaushalt und eines negativen Finanzierungssaldos von rund 929.000 Euro kann die Verbandsgemeinde auf Rücklagen von ca. 2,5 Mio. Euro zurückgreifen. Auf dieser Grundlage schlug die Verwaltung eine Senkung der Verbandsgemeindeumlage um einen Punkt auf 28 % vor – eine Entlastung für Stadt und Ortsgemeinden von rund 160.000 Euro.

Ein klarer Schwerpunkt liegt auch im kommenden Jahr auf Investitionen in Schulen und Feuerwehr, die 92 % des Gesamtvolumens ausmachen. Über 2,5 Mio. Euro fließen in Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen der Grundschulen in Bad Breisig und Brohl-Lützing. Im Feuerwehrbereich stehen mehr als 1 Mio. Euro für Bau- und Ausstattungsvorhaben an, darunter der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Waldorf (Gesamtkosten für die kommenden Jahre 4,4 Mio. Euro) und die Erweiterung des Feuerwehrhauses Brohl (Gesamtkosten über die nächsten Jahre von 3,91 Mio. Euro). Caspers dankte in diesem Zusammenhang ausdrücklich den Lehrkräften, Beschäftigten und Feuerwehrangehörigen für ihren Einsatz.

„Bildung und Sicherheit sind zwar ein Kostenfaktor, sie sind vor allem aber Kapital unserer Gemeinde. Wir investieren in junge Menschen, die unsere Gemeinde morgen tragen, wir investieren in Sicherheit, Mut und Zusammenhalt. Diese wichtigen Faktoren spiegeln sich in dem vorliegenden Haushaltsplan nieder.“, so resümierte der Bürgermeister die anfallenden Investitionen.

Darüber hinaus investiert die Verbandsgemeinde in die Cybersicherheit, Photovoltaik, Barrierefreiheit, schulische Infrastruktur, Jugendprojekte, Vereinsförderung sowie Feuerwehrtechnik, für die die Verbandsgemeinde im Rahmen des Landesprogramms „Regional.Zukunft.Nachhaltig“ (R.Z.N) rund 2,2 Mio. Euro Förderung beantragt hat.

 In seiner Haushaltsrede nahm Bürgermeister Marcel Caspers auch deutlich Stellung zur aktuellen Situation des Kommunalen Finanzausgleichs in Rheinland-Pfalz. Er betonte, dass die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen seit mehr als einem Jahrzehnt bestehe, auch trotz mehrerer Anpassungen des Landes. Er machte deutlich, dass nachhaltige Kommunalpolitik nur möglich sei, wenn die Kommunen die ihnen übertragenen Aufgaben auch finanziell stemmen könnten, ohne sich weiter zu verschulden. Eine dauerhafte und verlässliche Verbesserung der Finanzausstattung sei zwingend notwendig.

Vor diesem Hintergrund gewinnt die solide Finanzlage im Bereich des Abwasserwerks besondere Bedeutung. So können hier trotz der angespannten Haushaltslage positive Ergebnisse vorgewiesen werden und dies mit einer nur moderaten Anhebung der Abwassergebühren. Dabei kommt es in 2026 durch die gestiegenen Kosten (Materialbeschaffung, sowie im Energiesektor) zu einer Erhöhung des wiederkehrenden Beitrags Schmutzwasser von 0,01 €/m² und wiederkehrender Beitrag Niederschlagswasser um 0,02 €/m².

Im Investitionsbereich plant das Abwasserwerk Maßnahmen im Umfang von 5,2 Millionen Euro. Dazu zählen unter anderem 2 Millionen Euro Baukostenzuschuss für den AZV Untere Ahr, 400.000 Euro für den Neubau des Regenüberlaufs in der Bachstraße, 330.000 Euro für die Erschließung Am Schönblick in Bad Breisig sowie weitere 400.000 Euro für das Pumpwerk Koblenzer Straße/Lohkump in Bad Breisig.

Hinzu kommen 480.000 Euro für die Erschließung des Neubaugebiets „In der Aue“ in Gönnersdorf und 700.000 Euro für die Sanierung im Lammertal in Brohl-Lützing.

Auch der Wirtschaftsplan des Wasserwerks wurde vorgestellt. Für 2026 ist ein Jahresgewinn von 11.300 Euro vorgesehen. Um trotz steigender Kosten, Zinsen und Materialpreise einen ausgeglichenen Plan sicherzustellen, muss der Wasserpreis moderat von 2,20 Euro auf 2,45 Euro pro Kubikmeter angehoben werden. Der Vermögensplan des Wasserwerks umfasst Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 1.662.100 Euro, wobei Investitionen von 1,26 Millionen Euro vorgesehen sind und Kredite von 850.000 Euro aufgenommen werden sollen. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen umfangreiche Ortsnetzerneuerungen, der Ersatz des Hochbehälters Niederbreisig II durch eine Pumpstation sowie eine Kostenbeteiligung von 360.000 Euro am Havariekonzept Niederau in Sinzig.

 Zum Abschluss richtete Bürgermeister Marcel Caspers seinen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, das Team des Wasserwerks und des Abwasserwerks sowie an die Mitglieder der Ausschüsse und an den gesamten Verbandsgemeinderat. In den Ansprachen der einzelnen Fraktionsvorsitzenden zum Haushaltsplan sprachen sich alle einheitlich für die Zustimmung zum vorbereiteten Zahlenwerk aus.

Alle haushaltsrelevanten Beschlüsse, von den Gebührenentscheidungen bis hin zu den Wirtschaftsplänen und der Haushaltssatzung, wurden einstimmig verabschiedet. Ein wichtiges Zeichen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in den Gremien im Sinne der Zukunft der Verbandsgemeinde!

Mit dem neuen Haushalt und den Wirtschaftsplanungen sieht sich die Verbandsgemeinde Bad Breisig finanziell gut gerüstet, um die großen Investitionen der kommenden Jahre anzugehen und zentrale Aufgaben in den Bereichen Bildung, Sicherheit, Abwasserentsorgung und Trinkwasserversorgung zuverlässig zu erfüllen.

Hier sind die Haushaltssatzung uns der Haushaltsplan der Verbandsgemeinde für das Jahr 2026 einzusehen.

Vorherig Klimaschutz durch interkommunales Radfahren erfolgreich vorangetrieben
Zum Inhalt springen